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 Hurrikan "Hanna" geht in Texas an Land 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern ist "Hanna" auf den US-Bundesstaat Texas zugerast und gegen 17 Uhr Ortszeit an Land gegangen - und rund eine Stunde später an einem zweiten Küstenabschnitt noch einmal. Der Tropensturm war zuvor in die Hurrikan-Kategorie 1 (von 5) hochgestuft worden, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der US-Klimabehörde NOAA mitteilte. Er ist damit der erste Hurrikan der Saison 2020. Für den Küstenabschnitt von Port Mansfield bis Sargent wurde eine Sturmflut-Warnung erlassen. Erst Corona, jetzt der Hurrikan Der Sturm wütet in einer Region, die in den vergangenen Wochen und Monaten massiv von der Corona-Krise getroffen wurde. Zuletzt waren dort bis zu 300 neue Infektionen pro Tag registriert worden. Schlagzeilen machte der Ort kürzlich, als bekannt wurde, dass in den ersten zwei Juliwochen 60 Kinder positiv auf COVID-19 getestet wurden. Zwei Männer weichen in Corpus Christi vor den Fluten des herannahenden Hurrikans "Hanna" zurück Der Bürgermeister der Stadt Corpus Christi, Joe McComb, rief die Bevölkerung dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben und den Sturm abzuwarten. "Wegen des Coronavirus sind wir seit fünf Monaten zuhause geblieben, von daher ist diese Aufforderung nicht wirklich populär", sagte McComb. Aber unter den jetzigen Umständen sei es von außerordentlicher Wichtigkeit, fügte er hinzu. Außerdem sollten die Bürgerinnen und Bürger daran denken, Gesichtsmasken zu tragen, falls sie ihre Häuser wegen des Sturms verlassen müssten. Überdurchschnittlich viele Stürme erwartet Im Pazifik ist Hurrikan "Douglas" mit Windgeschwindigkeiten von rund 160 Stundenkilometern in Richtung Hawaii unterwegs. Das Hurrikan-Zentrum erwartete allerdings, dass sich der Hurrikan der Stufe zwei abschwächt. Der Vorhersage zufolge soll er in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) in der Nähe der größten Inseln Hawaiis sein - dann als Sturm knapp unterhalb der Hurrikan-Schwelle. Über dem Atlantik erwartete NOAA in diesem Jahr nach einer Vorhersage vom Mai eine überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison. Von Juni bis Ende November sei mit bis zu zehn Hurrikanen zu rechnen, davon könnten bis zu sechs sehr starke Wirbelstürme werden, hatte die Behörde erklärt. Im Durchschnitt gibt es pro Jahr über dem Atlantik sechs Hurrikane, drei davon entwickeln sich zu Stürmen großer Stärke. Angesichts verfügbarer Klimadaten und der höheren Wassertemperatur im Atlantik und der Karibik liege die Wahrscheinlichkeit einer normalen Saison nur bei 30 Prozent, die einer unterdurchschnittlichen sogar nur bei 10 Prozent, hieß es damals. mak/ack (rtr, ap, dpa) 

 Zusammenstöße in Portland reißen nicht ab 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Bei Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt ist es in der US-Stadt Portland erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte, darunter Beamte der Bundespolizei, setzten Tränengas ein und trieben Ansammlungen von Protestierenden gewaltsam auseinander. Der Einsatz von Bundespolizisten gegen den Willen der örtlichen Behörden der größten Stadt des Bundesstaats Oregon ist heftig umstritten. Mit Regenschirmen gegen Blendgranaten Die Demonstration startete am Freitagabend und verlief zunächst überwiegend friedlich. Die Protestierenden machten Musik, tanzten, bliesen Seifenblasen in die Luft und zündeten Feuerwerkskörper. Doch in der Nacht eskalierte die Situation wie bereits mehrere Male zuvor. Demonstranten schützten sich mit Regenschirmen und Barrikaden vor Blendgranaten. Vor dem Gebäude des Bundesgerichts brannten Feuer. Gegen 23 Uhr schossen die Einsatzkräfte das erste Tränengas in die Menge, gegen 2.30 Uhr räumten sie gewaltsam den Bereich. Ein Demonstrant kniet mit erhobenen Händen, als ein Bundespolizist sich nähert Die Entsendung der Bundespolizei nach Portland durch US-Präsident Donald Trump wird scharf kritisiert. Die unabhängige Aufsichtsbehörde im US-Justizministerium hatte am Donnerstag eine Untersuchung angekündigt. Der zuständige Generalinspekteur Michael Horowitz erklärte, sein Büro gehe Berichten nach, wonach Bundespolizisten bei Anti-Rassismus-Protesten mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen seien. Trotz Ablehnung schickte Trump Bundespolizei Präsident Trump hatte die Bundespolizisten am vergangenen Wochenende nach Portland entsandt, obwohl die dortige Regierung dies abgelehnt hatte. Bei einer Demonstration war auch der Bürgermeister der Westküstenstadt, Ted Wheeler, verletzt worden. Er hatte die Proteste in der Nacht zu Donnerstag besucht und wurde dabei von Tränengas getroffen. Die Fronten sind verhärtet - Demonstranten und Bundespolizisten stehen sich in Portland gegenüber Der Bürgermeister von den Demokraten sprach in der Folge von "urbaner Kriegsführung". Der Regierung von Präsident Trump warf er vor, mit der Entsendung von Bundespolizisten gegen seinen Willen "in ungeheuerlicher Weise überreagiert" zu haben. Die Proteste hatten als Teil der landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd begonnen und waren Anfang Juli abgeflacht. Seitdem jedoch in der vergangenen Woche der Einsatz von Bundespolizisten in Portland bekannt wurde, setzten die Proteste wieder ein und richten sich nun auch gegen den von Trump angeordneten Einsatz. nob/ww (afp, ap) 

 Emma Hinze: Olympia-Favoritin in der Warteschleife 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Noch nie hat sie geweint, wenn sie etwas gewonnen hat. Aber in diesem Moment konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Ich war super überrascht von mir, meine Beine waren so gut und ich war mental zu 100 Prozent da", sagt Emma Hinze heute rückblickend. Vor knapp fünf Monaten war das, bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Berlin, als die 22-Jährige gleich drei Goldmedaillen gewann. 2020 würde das Jahr der jungen Frau werden, so schien es. Die Nachfolgerin von Weltmeisterin und Olympiasiegerin Kristina Vogel, die seit einem Trainingsunfall 2018 querschnittsgelähmt ist, sei gefunden, so die Sportpresse überschwänglich. Emma Hinze wurde quasi über Nacht zur Olympia-Favoritin Nummer eins. Und Corona? Davon war zwar Anfang März schon die Rede. Aber der eine Fall, der bei den Sportlern im Hotel aufgetreten war, wurde damals nur müde belächelt, wie sich Hinze erinnert. Sie selbst hatte gar keine Zeit über irgendeinen Virus nachzudenken, es stand das Trainingslager auf Mallorca an. Spanien, Sonne, Frischluft - perfekte Bedingungen für die weitere Olympia-Vorbereitung. Corona-Pandemie stellt alles auf den Kopf Überwältigt: Emma Hinze nach dem dritten WM-Sieg Aber es kam alles anders. Spanien wurde zu einem Corona-Pandemie-Epizentrum und auch die restliche Welt kam weitgehend zum Stillstand. Erst wurde Hinzes Trainingslager abgesagt, dann auch noch die Olympischen Spiele. Es war wie in einem schlechten Traum. Die junge Athletin stand auf einmal vor dem großen Nichts. "Ich war traurig am Anfang", erzählt die 1,68 Meter große Bahnradfahrerin. "Man hat eigentlich einen Zeitraum vor Augen, auf den man sich konzentriert." Ein Zeitraum, der nun vorerst kein Ende hat - ob die Olympischen Spiele 2021 überhaupt stattfinden werden, ist immer noch unklar. Besonders am Anfang des Corona-Lockdowns war die Unsicherheit groß: wie würde weiter trainiert werden? Wird sie überhaupt für Olympia nominiert werden 2021, dann, wenn ihr großer Erfolg bei der Berliner WM fast schon wieder Geschichte ist? In Rio 2016 war sie bereits als Ersatzfahrerin mit dabei. "Dort war ich eigentlich noch gar nicht bereit zu starten", erinnert sie sich. "Alles war so aufregend, die ganzen Menschen, beim Wettkampf war alles sehr angespannt und ich auch erst 18", so Hinze zu ihrem Brasilien-Abenteuer vor vier Jahren. In Tokio 2021 aber, dann fünf Jahre und drei Weltmeistertitel weiter, will sie sprichwörtlich voll durchstarten. Und daran arbeitet sie mittlerweile wieder mit Hochdruck - auch wenn die Corona-Pandemie andauert. Freiluft-Training gegen die Unsicherheit Zum Glück für Hinze war das Training bald schon wieder möglich. Das Land Brandenburg, in dem ihr Trainingsstandort Cottbus liegt, hatte nur wenige Tage nach den bundesweiten Kontaktbeschränkungen entschieden, dass auf dem örtlichen Olympia-Stützpunkt unter Einhaltung von Hygiene-Regeln weitertrainiert werden darf. Zwar nicht mit der Mannschaft und auch meistens draußen - aber immerhin. Eine Möglichkeit, die Cottbus im Vergleich zu anderen Standorten wie dem benachbarten Frankfurt an der Oder etwa bietet - dank einer Außenbahn unter freiem Himmel. Berlin, März 2020: Nach Sprint und Teamsprint gewinnt Emma Hinze bei der Bahnrad-WM auch das Keirin-Finale Dort zieht Emma Hinze nun mit ihrem Trainer Aleksander Harisanow ihre Bahnen, mit dem Mann, der sie überhaupt wieder in die Erfolgsspur brachte. Hinze hatte 2018 kurzzeitig über ein Karriereende nachgedacht, nach anhaltenden Knie- und Rückenbeschwerden. Aber Harisanow glaubte an sie, mit Erfolg. Wie es in den kommenden Monaten genau weiter geht, wissen beide nicht. Im November sollen die Bahnrad-Europameisterschaften stattfinden. Oder im Oktober. In Budapest. Oder auch woanders. So sieht Planungssicherheit in Zeiten von Corona für viele Sportler aus, auch für Emma Hinze. Ob sie dann wieder an die Leistung anknüpfen kann wie bei der WM? "Im Sport kann man sich immer erst am Schluss sicher sein", weiß sie bereits aus Erfahrung in ihrer noch kurzen Karriere. Aber den fast schon unheimlichen Fokus, den sie bei der WM hatte, hat die junge Frau in den ersten Corona-Monaten nicht verloren. "Olympia bliebt weiter das große Ziel", so Hinze und fügt hinzu: "Ich weiß, wo ich hin will. Ich weiß nur nicht, wann ich abliefern muss." 

 Tokio 2021: Katzenjammer ein Jahr vor den Olympischen Spielen 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Freitag, der 24. Juli 2020, ist ein Feiertag in Japan: Es wäre der Tag gewesen, an dem die Olympischen Sommerspiele in Tokio beginnen sollten. Vor dem Bahnhof der Hauptstadt steht eine elektronische Uhr, die die verbleibende Zeit bis dahin anzeigt. Nun ist dort zu lesen: Noch 365 Tage. Denn inzwischen kam alles anders. Das Gefühl abhanden gekommen Tokio, 24. März: Unter dem Druck der Öffentlichkeit und angesichts der verheerenden Coronavirus-Pandemie gab das Organisationskomitee bekannt, dass die Spiele auf 2021 verschoben werden. Mindestens. In den Wochen und Monaten seither sind die Infektions- und Todeszahlen weiter gestiegen, und es ist höchst ungewiss, wann ein Impfstoff verfügbar ist. "Noch ein Jahr", steht auf dem "Skytree"-Turm in Tokio Darüber ist den Japanern das Gefühl abhanden gekommen. Das Gefühl, wie schön es sein kann, zwei Wochen lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der ganzen Welt zu stehen. Inzwischen will die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung offenbar nicht mehr, dass die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden. Eine in dieser Woche von der Nachrichtenagentur Kyodo gestartete Umfrage ergab, dass nur noch 23,9 Prozent der Bevölkerung glaubt, die Spiele sollten im kommenden Jahr durchgeführt werden. Etwas mehr als 36 Prozent sind der Auffassung, dass die Großveranstaltung um ein weiteres Jahr verschoben werden sollte. Und 34 Prozent sagen, dass die Sache ganz abgeblasen werden sollte. "Ich glaube, viele Menschen hier waren total aufgeregt, als Tokio im Jahr 2013 den Zuschlag für die Olympischen Spiele bekam", sagt Kanako Hosomura, eine Hausfrau aus dem Norden der Hauptstadt. "Viele Betriebe wie Bars, Restaurants und Hotels hofften auf den Besucherandrang", fügt sie hinzu. "Und viele Japaner sahen dies auch als eine gute Gelegenheit an, Kultur, Geschichte, Kunst und alle kulinarischen Seiten unseres Landes vorzustellen." Dieses Gefühl habe auch in ihrem Freundeskreis dominiert - "bis zur Rugby-Weltmeisterschaft im letzten Jahr, die ja ein großer Erfolg war". Aber das Coronavirus habe alles verändert. Neue Wahrnehmung Natürlich sei man enttäuscht gewesen, als die Organisatoren bekanntgaben, dass die Spiele auf das kommende Jahr verschoben werden, meint Hosomura. "Aber es war die richtige Entscheidung. Es wäre viel zu gefährlich, das jetzt in diesem Sommer in Tokio zu machen." Inzwischen wachsen auch bei ihr die Zweifel, ob es im nächsten Sommer möglich sein wird. "Es gibt kein Mittel gegen das Virus, und wir wissen doch, wie gefährlich Menschenansammlungen sind. Wie können wir in der Situation ein solches Sportereignis starten?" Wahrscheinlich, denkt Hosomura nach, "werden sie die Olympischen Spiele in Tokio ganz absagen müssen". Ein Symbol Die Organisatoren machen gute Miene zum höchst ungewissen Spiel. Offiziell sagen alle: Die Sache steigt im nächsten Jahr. An diesem 23. Juli sollte um 20 Uhr Ortszeit eine Videobotschaft aus dem Olympiastadion veröffentlicht werden, um die Botschaft "Gemeinsam stärker" genau 365 Tage vor der Eröffnung der verschobenen Spiele zu vermitteln. Yuriko Koike, Gouverneurin von Tokio Yuriko Koike, die Gouverneurin von Tokio, hat wiederholt unterstrichen, welche Bedeutung die Spiele aus ihrer Sicht haben. In einem Interview mit CNBC erklärte sie, Tokio 2020 solle zu einem Symbol werden, wie die Welt in der Krise zusammenfindet. Ein Symbol für den Zusammenhalt der Menschen. Ähnlich optimistisch äußert sich das Organisationskomitee vor Ort. Allerdings ließ Yoshiro Mori, Organisationschef und früherer Ministerpräsident, unterdessen erkennen, dass auch der neue Zeitplan bedroht ist. Auf die Frage des nationalen Rundfunksenders NHK, ob die Olympischen Spiele definitiv stattfinden werden, selbst wenn sich an der Coronavirus-Pandemie nichts geändert hat, sagte er: "Wenn die derzeitige Situation anhält, können wir es nicht machen." Und das IOC? Voll engagiert Das Internationale Olympische Komitee (IOC) kündigte an, es bleibe "voll und ganz engagiert", damit die Wettbewerbe im Jahr 2021 stattfinden könnten. "Wir sind weiterhin fest entschlossen, Tokio 2020 nächstes Jahr im Juli und August zu feiern", sagte IOC-Präsident Thomas Bach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er fügte aber hinzu: "Das gesamte IOC folgt weiterhin dem Prinzip, dass die Sicherheit der Teilnehmer oberste Priorität hat. Wir lassen uns weiterhin von der Weltgesundheitsorganisation beraten, und auf der Grundlage dieser Ratschläge bereiten wir unterschiedliche Szenarien vor." Niemand wisse heute, wie die Situation in einem Jahr sein werde. "Weiterhin fest entschlossen": IOC-Präsident Thomas Bach Nana Kimura blickt derweil mit gemischten Gefühlen auf die Sportbegeisterung ihres Mannes. Der hatte drei Tickets für das 100-Meter-Finale der Frauen ergattert - und sie weiß, wie ihr Mann sich darauf gefreut hatte. "Mein Mann hatte Dutzende Tickets für alle möglichen Veranstaltungen bestellt, aber er hat nur diese drei bekommen", erzählt Kimura der DW. "Er war total glücklich. Ich konnte mich nicht so freuen - die Karten haben 150.000 Yen gekostet" (umgerechnet etwa 1200 Euro). Überhaupt: Dieses Projekt Olympia ist ein teurer Spaß. Die Kosten belaufen sich auf 1,06 Billionen Yen (8,64 Milliarden Euro). Es ist das Siebenfache des Budgets, das die Regierung ursprünglich genehmigt und dem das IOC zugestimmt hatte. "Wenn ich mir dieses neue Stadion ansehe, finde ich es hässlich und viel zu teuer", meint die 40-jährige Kimura. "Und was ist, wenn die Spiele vorbei sind? Dann wird das doch kaum genutzt." Es sei wirklich eine riesige Verschwendung von Steuergeldern, die man an anderen Stellen viel besser hätte ausgeben können. "Aber die größte Sorge ist doch das Coronavirus", sagt Kimura weiter. "Es wäre immens unverantwortlich, wenn Japan seine Grenzen für Menschen aus aller Welt öffnet, die dann vielleicht das Virus wieder einschleppen. Das ist einfach gefährlich. Und ich denke, dass in den kommenden Monaten noch mehr Menschen aufstehen und das Gleiche sagen werden. Die Spiele müssen abgesagt werden." 

 Brasilianische Fußballfans protestieren gegen Präsident Bolsonaro 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Fans von Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04, die in Deutschland zusammen auf die Straße gehen, um gegen die Regierung zu demonstrieren? Undenkbar. Anhänger von Liverpool, Manchester United und Chelsea, die vereint ein Zeichen gegen Premier Boris Johnson setzen? Niemals. Was also muss passieren, damit verfeindete Fußballfans, die sich in normalen Zeiten auflauern, an die Gurgel gehen oder mit Flaschen bewerfen, gemeinsame Sache machen? Es muss erst, wie in Brasilien, ein Mann wie Jair Bolsonaro an die Macht kommen. Oder wie es Rogério Bassetto ausdrückt: "Unser Präsident ist ein homophober Rassist. Und gegen diesen Feind der Menschheit müssen wir alle zusammen aufstehen!" Bassetto ist seit 40 Jahren leidenschaftlicher Anhänger des Traditionsclubs Corinthians aus São Paulo. Ein Fußball-Verrückter, der schon als siebenjähriger Knirps in schwarz-weißen Farben ins Stadion pilgerte und Sätze sagt, die jeder Fan, der etwas auf sich hält, verinnerlicht hat - dass sich nämlich Corinthians ihn ausgesucht hat und nicht etwa andersherum. Fans der vier São-Paulo-Klubs vereint gegen Bolsonaro Bassetto ist aber nicht wegen seiner Leidenschaft für den Ball zu einem der Gesichter Brasiliens geworden, sondern weil er die Proteste gegen den Präsidenten Bolsonaro anführt. Und dabei sogar Anhänger der verhassten Erzrivalen Palmeiras, FC São Paulo und Santos mit ins Boot holte. Die Ultras der vier Großclubs aus São Paulo demonstrieren gemeinsam gegen das Staatsoberhaupt, sogar Fans kleinerer Mannschaften aus den Favelas sind seit Wochen dabei. Welcher Verein? Egal, Hauptsache gegen rechts. "Ich habe Jair Bolsonaro immer abgelehnt" - Corinthians-Fan Rogerio Bassetto "Ich habe einfach mal die Fans angerufen, von denen ich dachte, dass sie genauso politisch ticken wie ich", erläutert der Soziologe, der sich politisch weit links verortet und ein glühender Anhänger der brasilianischen Arbeiterpartei PT ist. Immer noch kann sich Bassetto in Rage reden, wenn er von dem "Putsch" gegen die frühere Präsidentin Dilma Rousseff spricht, die 2016 unter höchst umstrittenen Umständen ihr Amt verlor. Und da es die Linke in Brasilien nicht auf die Reihe bekommt, gegen den umstrittenen Präsidenten aufzustehen, müssen es halt die Fußballfans richten. "Viele Menschen aus den Gewerkschaften und den Parteien schweigen. Sie haben Angst. Bolsonaro dagegen verkörpert Kraft und Energie. Seine Anhänger siehst Du immer auf der Straße!" Lange linke Tradition von Corinthians und den Anhängern Jetzt muss sich Jair Bolsonaro mit Tausenden "treuer Falken" wie Bassetto herumschlagen. Die "Gaviões da Fiel" sind die Ultra-Gruppierung von Corinthians, die vor einem halben Jahrhundert im Widerstand zur blutigen Militärdiktatur gegründet wurde. Aus der Zeit von 1969 kommt auch der Leitspruch des Vereins, der heute aktueller denn je ist: "Ganhar ou perder, mas sempre com democracia" ("Siegen oder verlieren, aber stets mit Demokratie"). "Es ist unser historisches Erbe: Corinthians ist die Mannschaft des Volkes und wir sind keine normalen Fans, wir sind anders. Wir sind Nonkonformisten, und wir können keine Ungerechtigkeit akzeptieren", erklärt Rogério Bassetto stolz. Die bekanntesten Spieler und Edel-Anhänger des siebenmaligen Meisters und Copa-Libertadores-Siegers von 2012 stehen für die DNA des Arbeiterclubs: Sócrates, Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft, ausgebildeter Kinderarzt und Marxist, der während seiner aktiven Zeit beim Klub die sogenannte "Corinthians-Demokratie" ins Leben rief: Jeder im Verein hat eine Stimme, vom Platzwart bis zum Nationalspieler. Vereinslegende Socrates spielte von 1978 bis 1984 für Corinthians Fan Luiz Inácio Lula da Silva, der vom armen Schuhputzer zum Gewerkschaftschef und dann Präsidenten aufstieg. Und natürlich Volksheld und Corinthians-Anhänger Ayrton Senna, dreimaliger Weltmeister in der Formel 1, der kurz vor seinem tragischen Unfalltod 1994 eines der heute noch erfolgreichsten Sozialprogramme Brasiliens ins Leben rief. Bolsonaros Versagen in der Pandemie Krasser könnten die Gegensätze nicht sein zu dem rechtsextremen Hauptmann der Reserve, der die Corona-Pandemie trotz eigener Quarantäne, zwei Millionen Infizierten und 80.000 Toten weiter verharmlost und sich gerade dem 35. Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren erwehren muss. "Bolsonaro raus - seine kleine Grippe hat schon 40.000 Menschen getötet" "Es wurde ein ganzes Land von der Bolsonaro-Bewegung als Geisel genommen, heute regiert der Hass und die Polarisierung. Aber die Menschen haben ihn gewählt, also müssen sie auch die Konsequenzen tragen", zeigt der Corinthians-Anhänger wenig Mitleid mit seinen Landsleuten. Und eines ist für ihn klar: "Es wird sehr lange dauern, bis wir uns von den von Bolsonaro verursachten Schäden erholen werden." Hilfspakete für die Bedürftigen in den Favelas Bis dahin gilt: Nicht nur Fahnen gegen Bolsonaro nähen, sondern auch den Ärmsten der Armen helfen. Bassetto und seine Mitstreiter von den "treuen Falken" haben schon 4000 Lebensmittelpakete in den Favelas von São Paulo verteilt, bringen den Menschen, die wegen der Corona-Pandemie ihren Job verloren haben, Hemden, Hosen und Socken zum Anziehen. "Wir motivieren andere Menschen, Gutes zu tun", sagt Rogério Bassetto, Sozialarbeit sei immer ein Teil der Mitgliedschaft bei den "Gaviões da Fiel" gewesen. Am Mittwoch kommt es in São Paulo zum Klassiker der Erzrivalen, Corinthians gegen Palmeiras. Bassetto wird wegen Corona nicht im Stadion sein können, aber das ist derzeit auch nicht so wichtig. Der Gegner spielt schließlich gerade auf einem anderen Platz und heißt Jair Bolsonaro. Ein riesiges Protest-Transparent hängt an einer Autobrücke in São Paulo Aber es wäre doch gelacht, wenn "O bando de loucos" (Das Pack der Verrückten), wie die Corinthians-Fans auch genannt werden, dem Präsidenten nicht wieder einen einschenken. "Wir werden jede Woche mit einem neuen Banner unterwegs sein", verspricht Rogério Bassetto, "und es später immer dort anbringen, wo es auch wirklich jeder Bewohner von São Paulo sehen kann." 

 Human Rights Watch: Immer noch Gewalt gegen Kinder in Japans Sport 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 "Ich wurde so oft geschlagen, dass ich es gar nicht zählen kann", sagte ein 23 Jahre alter Profisportler über seine Jugendzeit als Baseballspieler an einer weiterführenden Schule in der japanischen Region Kyushu. "Der Trainer sagte mir, dass ich es mit dem Laufen [während des Trainings] nicht ernst genug meinte. Also wurden wir alle zum Trainer gerufen, und ich wurde vor allen ins Gesicht geschlagen. Ich blutete, aber er hörte nicht auf, mich zu schlagen. Ich sagte, meine Nase blute, aber er hörte nicht auf." Ein anderer, gleichaltriger Baseball-Spieler berichtete, 90 Prozent seiner jungen Teamkameraden seien körperlich misshandelt worden: "Wir scherzten: Wie, du bist noch nicht geschlagen worden, wann bist du denn dran?" Die beiden Baseball-Spieler gehörten zu mehr als 800 jungen Sportlern in Japan, die von Human Rights Watch direkt befragt wurden oder an einer Online-Umfrage der Menschenrechtsorganisation teilnahmen. Die Antworten kamen aus 45 der 47 japanischen Präfekturen und aus 50 Sportarten. Das Ergebnis: Körperliche Bestrafung von Kindern und Jugendlichen im Sport, "Taibatsu" genannt, ist immer noch gang und gäbe, obwohl es offiziell per Schulgesetz verboten ist. "Seit Jahrzehnten werden Kinder in Japan im Namen der Jagd auf Trophäen und Medaillen brutal geschlagen und gedemütigt", sagt Minky Worden, Direktorin der Abteilung für globale Initiativen bei Human Rights Watch. "Taibatsu im Sportunterricht ist nicht zulässig. Um Gewalt im Sport zu beseitigen, haben wir Schritte unternommen, wie beispielsweise die Entwicklung eines Trainingscurriculums oder die Erstellung eines Leitfadens für Schulen", erklärt Yuri Shirakawa von der Japanischen Sport-Agentur gegenüber der DW. "Wir werden uns weiterhin darum bemühen, Gewalt im Sport zu eliminieren und dabei auch die Umfrageergebnisse mit einbeziehen." Ähnlich reagierte auch das Internationale Olympische Komitee auf Nachfrage der DW: "Alle Athleten haben das Recht auf ein sicheres sportliches Umfeld - ein Umfeld, das fair, gerecht und frei von allen Formen der Belästigung und des Missbrauchs ist." Das IOC stehe im regelmäßigen Kontakt zu den Nationalen Olympischen Komitees und böte Beratungen und Unterstützung an. Auch sexuelle Übergriffe Menschenrechtlerin Minky Worden prangert Gewalt gegen Japans junge Sportler an Sportler berichteten über weitere brutale Praktiken von Sportlehrern und Trainern. "Wir wurden am Riemen der Badekappe aus dem Becken gezogen, wir wurden dadurch gewürgt", sagte ein 20 Jahre alter früherer Top-Wasserballer. "Eine weitere Strafe war, uns Kinder unter Wasser zu drücken, damit wir nicht atmen konnten. Es war wie beim Militär." Auch Fälle sexuellen Missbrauchs von Mädchen durch ihre Trainer wurden der Menschenrechtsorganisation berichtet. "Ich wollte mich übergeben. Sein Geruch, seine Hände, seine Augen, seine Stimme, ich hasste alles an ihm", sagte eine junge Frau, die sich regelmäßig vor ihrem Trainer komplett ausziehen und berühren lassen musste - um "eine ausgerenkte Schulter zu behandeln", wie er sagte. Human Rights Watch: "Globales Problem" Human Rights Watch fordert Japan auf, ein neues Gesetz zu erlassen, in dem Gewalt gegen Kinder im Sport explizit verboten wird. Außerdem empfiehlt die Menschenrechtsorganisation, ein "Japanisches Zentrum für sicheren Sport" zu gründen - ein unabhängiges Verwaltungsorgan, das Ansprechpartner für misshandelte Kinder und deren Eltern ist, übergriffige Trainer identifiziert und dafür sorgt, dass sie entlassen werden. Japan habe durch die Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio auf den Sommer 2021 nun ein Jahr Zeit, um überzeugende Maßnahmen gegen "Taibatsu" zu ergreifen. Damit, so Minky Worden, könne Japan seinen Kinder zeigen, "dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden wichtiger sind als Medaillen", und den Trainern, dass ihr Verhalten nicht länger toleriert werde: "Wenn Japan jetzt handelt, kann es als Modell für andere Länder dienen, wie sie dem Kindesmissbrauch im Sport ein Ende setzen können." Gewalt gegen junge Sportlerinnen und Sportler sei ein globales Problem, teilt Human Rights Watch mit und verweist auf die jüngsten Missbrauchsskandale in den USA, Großbritannien, Haiti, Afghanistan und Südkorea. Erst kürzlich hatte der Selbstmord einer südkoreanischen Triathletin weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die 22-Jährige hatte in ihrem Tagebuch dokumentiert, wie sie jahrelang von ihrem Trainer, dem Vereinsarzt und zwei älteren Teammitgliedern missbraucht worden war. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie: "Mama, lasse die Welt wissen, welche Verbrechen sie begangen haben." Auch in Japan gab es in den vergangenen Jahren einige Selbstmorde junger Sportler. So nahm sich 2012 ein Teenager das Leben, nachdem er nach eigenen Angaben von seinem Basketballtrainer an einem Tag 41 Mal geschlagen worden war. Dieser Artikel wurde um zwei Stellungnahmen ergänzt und aktualisiert. 

 Sexuelle Gewalt beim deutschen Fußball existiert 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Lena besucht seit Jahren Fußballspiele. An einem Samstag, als sie sich mit einer Gruppe von Freunden auf ihrem Platz auf der Tribüne eingefunden hatte, an ihrem Bier nippte und sich unterhielt, fühlte sie, wie sie jemand von hinten anfasste. Zuerst dachte sie, es sei Zufall gewesen. "Ich dachte, jemand hätte wahrscheinlich nur die falsche Bewegung gemacht." Aber dann wurde sie ein zweites Mal betatscht. Und ein drittes Mal. Es war nicht mehr zu verkennen, was geschehen war. "Ich war mir nicht sicher, wer es war, aber ich schrie in Richtung einer Gruppe männlicher Zuschauer, dass sie aufhören sollten", sagt sie. Einer von ihnen verspottete sie, weil sie "eine Szene machte". Andere schauten in ihre Richtung - und blieben passiv. Außer ihren Freunden setzte sich niemand für sie ein, obwohl sie lautstark auf die Belästigung aufmerksam gemacht hatte. Einige zeigten sogar mit dem Finger auf sie und lachten. "Es war schwierig", sagt Lena, deren Name auf ihre Bitte hin geändert wurde. "Ich hatte das Gefühl, im Rampenlicht zu stehen. Ich fühlte mich wütend und verletzt." Nach dem Spiel schrieb Lena im Internet darüber, was ihr passiert war. Sie erinnert sich, dass die überwiegende Mehrheit der Antworten zwar wohlwollend war, es aber auch andere Reaktionen gab. "Einige stellten sich die Frage, ob das wirklich passiert ist. Übertreibt sie?" Keine offiziellen Zahlen Nach der Häufigkeit solcher Vorkommnisse bei Fußballspielen befragt, zeichnet Lena ein vernichtendes Bild von der Situation in den deutschen Fußballstadien. "Ich kann nur für meinen Freundeskreis sprechen, nicht für alle Frauen. Aber jede einzelne Frau in meinem Fußball-Bekanntenkreis hat in irgendeiner Form schon einmal Sexismus erlebt", erzählt sie der DW. Offizielle Zahlen zu sexueller Gewalt im Zusammenhang mit Fußball in Deutschland gibt es nicht. Das für die Erfassung von Straftaten im Zusammenhang mit Fußball zuständige deutsche Polizeipräsidium für Sportbetrieb (ZiS) veröffentlicht einen Jahresbericht, der ein breites Spektrum an Straftaten von Körperverletzung über Vandalismus bis hin zum Einsatz von Pyrotechnik umfasst. Sexuelle Gewalt steht jedoch nicht auf der Liste. Werder-Bremens Ultras sind aktiv im Kampf gegen Sexismus im Fußball Antje Grabenhorst ist Mitglied im Netzwerk gegen Sexismus und sexuelle Gewalt, einem Kollektiv weiblicher Fans und Mitarbeiterinnen für bundesweite pädagogische Fanprojekte. "Die allgemeine Statistik, wie oft Frauen Sexismus oder sexuelle Gewalt erleben, lässt vermuten, dass es Sexismus und sexuelle Gewalt auch im Fußball gibt", sagt sie der DW. Die Statistik der Bundesregierung besagt, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben eine körperliche oder sexuelle Gewalterfahrung macht. Fußball sei ein "geschlossenes System", in dem "eine klassische Form der Männlichkeit" im Spiel sei, so die Werder-Bremen-Anhängerin Grabenhorst. Umso ernster müsse sexuelle Gewalt in den Stadien genommen werden. "Auch ich habe sie erlebt und viele Geschichten gehört", sagt sie und fügt hinzu, dass sexuelle Gewalt und Sexismus in verschiedenen Formen "von der Überschreitung physischer Grenzen bis hin zur tatsächlichen Vergewaltigung" zum Ausdruck kommen. Gerichtsurteil "demotiviert" die Frauen Einen besonders eklatanten Vorfall gab es im April 2018. Ein Sonderzug für die Fans von Borussia Mönchengladbach fuhr an einem Wochenende nach einem Auswärtsspiel gegen den FC Bayern von München zurück - mit 750 Menschen an Bord. Die Polizei erhielt dann aus dem Zug eine Meldung über ein mutmaßliches Sexualdelikt. Die Bahn wurde in der Kleinstadt Flörsheim angehalten, wo der Beschuldigte von der Polizei festgenommen wurde. Zeugen sagten aus, dass eine 19 Jahre alte Frau vor einer der Zugtoiletten stand und am ganzen Körper zitterte. Ein weiterer Zeuge beobachtete, dass die Frau nicht einmal mehr richtig gehen konnte. "Ich wurde vergewaltigt", habe sie gesagt. Vor Gericht kam heraus, dass sowohl die Frau als auch der 31 Jahre alte Mann, der der Vergewaltigung beschuldigt wurde, Alkohol getrunken hatten, wobei die Frau "viel" getrunken haben soll. Der SC Freiburg engagiert sich im Kampf gegen den Sexismus im Fußball Vor Gericht wurde deutlich, dass sich das Paar erst geküsst hatte und dann gemeinsam zur Toilette gegangen war. Die Frau sagte, dass sie den ersten Kontakt mit dem Mann hergestellt habe. Sie sei aber nicht damit einverstanden gewesen, Sex mit ihm zu haben. Der Beschuldigte wurde daraufhin sowohl der Vergewaltigung als auch der schweren Körperverletzung an einem anderen Fan im Zug für schuldig befunden. Er wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Im Berufungsverfahren wurde das Urteil aber geändert: Der Beschuldigte wurde dort von der Vergewaltigung freigesprochen. "Es war nicht offensichtlich, dass die Frau keinen Sex mit ihm haben wollte", befand das Gericht. Grabenhorst sagt, das Urteil trage zu dem Gefühl der "Demotivation und mangelnden Sicherheit" für Opfer sexueller Gewalt bei. Viele von sexueller Gewalt Betroffene glauben ohnehin nicht, dass ein Gang zur Polizei etwas bewirken würde. "Dieses Urteil ist für die Betroffenen schwierig. Sie ging den ganzen Weg. Sie sagte der Polizei, dass sie nein gesagt habe. Und das Gericht stimmte ihr sogar in erster Instanz zu", sagt Grabenhorst und fügt hinzu, dass der Fall einer der Gründe sei, warum das Netzwerk gegen Sexismus und sexuelle Gewalt aktiver geworden sei. Konzept gegen sexuelle Gewalt im Fußball Im November 2019 veröffentlichte das Netzwerk Richtlinien für den Umgang mit sexueller Gewalt im Kontext des Fußballs. Das Konzept, das sich um die Unterstützung von Betroffenen dreht, schlägt vor, wie Vereine, Verbände, Behörden und Fans mit solchen Fällen umgehen sollen. "Unser Konzept orientiert sich stark an den Betroffenen, ihren Bedürfnissen und Wünschen", erklärt Grabenhorst die Kernbotschaft: "Wir glauben ihnen." "Oft ist es so, dass von sexueller Gewalt betroffene Menschen nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen, wer sie unterstützen und ihnen helfen kann", sagt sie und fügt hinzu, dass es "wichtig ist, offen über das Thema zu sprechen, statt es zu tabuisieren". Mehrere deutsche Vereine haben bereits begonnen, Maßnahmen zu ergreifen. So kündigte Fortuna Düsseldorf im Januar 2019 eine spezielle Hotline für Frauen an, auch die Fanabteilung des Zweitligisten Darmstadt 98 bietet eine Anlaufstelle für weibliche Fans. Mehr Kommunikation nötig Unter dem Decknamen "Panama" will zudem Borussia Dortmund einen Schutzraum für Menschen einrichten, die sich "bedroht oder belästigt fühlen". Der Raum soll unter der Südtribüne des BVB-Stadions liegen und auf dem gesamten Gelände kenntlich gemacht werden. Grabenhorst räumt jedoch ein, dass im Umgang mit sexueller Gewalt im Fußball noch ein langer Weg zurückzulegen ist. Auch die betroffene Lena stimmt dem zu. "Wenn man sich ansieht, wie Frauen, die sich zu Wort melden, in den sozialen Medien angegriffen werden und wie viele sexistische Kommentare sie erhalten, ist das meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass das Thema immer noch nicht ernst genommen wird", sagt sie. "Die Dinge werden sich nur dann ändern, wenn alle über diese Themen sprechen, nicht nur die Betroffenen", sagt Grabenhorst. 

 Bellingham soll den BVB verstärken 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Ein Geheimnis war es nicht mehr: Der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler Jude Bellingham hat einen langfristigen Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieben. Das gab der Klub am Montag bekannt. Über die genaue Länge des Kontrakts machte der BVB keine Angaben. Dem Vernehmen nach soll Bellingham bis 2023 bleiben mit zwei weiteren Jahren Option. 23 Millionen Euro soll die Verpflichtung gekostet haben. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Dortmunder Talente fördern und dann mit gesteigertem Marktwert wieder veräußern wollen. "Jude Bellingham hat sich voller Überzeugung für den BVB entschieden und dabei selbstverständlich in erster Linie die sportliche Perspektive, die wir ihm aufgezeigt haben, im Blick gehabt", sagt Sportdirektor Michael Zorc und fügt an: "Er hat ein enormes Potenzial, das wir gemeinsam mit ihm in den kommenden Jahren weiterentwickeln wollen. Schon jetzt verfügt er über erstaunlich viel Qualität im eigenen Ballbesitz genauso wie gegen den Ball, obendrein zeichnet den Spieler auch eine starke Mentalität aus." Lange Reihe von Teenager-Talenten Der Spieler von Birmingham City ist der jüngste in einer langen Reihe von Teenager-Talenten, die der BVB mit Blick auf Entwicklung, kurzfristige sportliche Ziele und langfristige finanzielle Gewinne unter Vertrag genommen hat: Ousmane Dembele, Christian Pulisic, Gio Reyna, Jadon Sancho und Erling Haaland sind weitere Beispiele für diese Strategie. Diese könnte sich vor allem bei Sancho auszahlen: Manchester United soll besonders interessiert an dem 20 Jahre alten Offensivspieler und auch in Corona-Zeiten offenbar bereit sein, die vom BVB geforderten rund 120 Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Acht Millionen Euro hatten die Dortmunder am letzten Tag des Sommer-Transferfensters 2017 an Manchester City für den damals 17-Jährigen Sancho - dessen Qualität bis dahin nur Insider kannten - gezahlt. Zweifellos wäre ein solcher Transfer ein geradezu spektakulärer Erfolg für den Ruhrgebietsklub. Zwar ist Bellingham im selben Alter wie Sancho damals bei seinem Wechsel nach Deutschland, doch sonst unterscheiden sich ihre persönlichen Geschichten maßgeblich. Sancho wechselte nach Dortmund, obwohl er noch nie für die erste Mannschaft von Manchester City gespielt hatte. Bellingham war dagegen in dieser Saison einer der Schlüsselspieler der zweiten Liga bei Birmingham City, nachdem er im vergangenen August im Alter von nur 16 Jahren und 38 Tagen sein Debüt gab. Damit war er der jüngste Spieler des Klubs aller Zeiten. Der BVB sieht in Bellingham enormes Potential: "Er hat erstaunlich viel Qualität im eigenen Ballbesitz genauso wie gegen den Ball, zudem eine starke Mentalität", so Sportdirektor Zorc Ein kompletter Mittelfeldspieler Nachdem er bei seiner zweiten Einwechslung bereits seinen ersten Treffer für Birmingham erzielte, traf er bei seinem Startelf-Debüt ebenfalls sofort. Allerdings sollten die Dortmunder nicht glauben, dass Bellingham ähnliche Tor- und Vorlagen-Quoten wie Jason Sancho erreichen könnte. Bellingham wird in Birmingham am häufigsten als defensiver zentraler Mittelfeldspieler eingesetzt, hat aber auch schon auf beiden Seiten im Mittelfeld gespielt oder auch direkt hinter dem Stürmer - und sogar schon einmal als Stürmer. Diese Vielseitigkeit kommt ihm sicherlich bei seinem Kampf um einen Platz in der ersten BVB-Elf zugute. Doch Trainer Pep Clotet, der vor kurzem den Verein verlassen hat und der Bellingham seinen ersten Einsatz verschaffte, glaubt, dass die Zentrale des Mittelfelds die Zukunft des großen Talents ist. "Für mich ist das Judes beste Position, wenn er im Mittelfeld vor den hinteren vier Spielern spielt", sagte Clotet auf der Website von Birmingham City. "Als er sein Debüt hier im St. Andrew's gab, tat er es auf dem Flügel. Aber in meinem Kopf war er immer ein Mittelfeldspieler. Er kann auch nach vorne gehen, er kann verteidigen, er ist sehr komplett, und obwohl er erst 16 Jahre alt ist, kommt er mit der Körperlichkeit im Mittelfeld sehr gut zurecht." Während die zweite englische Liga vor allem körperlich sehr anspruchsvoll ist, stellt die Bundesliga einen deutlichen Qualitäts- und Intensitätssprung dar. Aber Bellinghams Schnelligkeit und seine schnelle Auffassungsgabe sollten ihm helfen, mit dem von vielen deutschen Mannschaften favorisierten Pressing fertig zu werden. Der richtige Platz Auch andere europäische Top-Teams waren an Bellingham interessiert, unter anderem Manchester United. Doch die jüngsten Erfolge des Klubs bei der Entwicklung von Talenten haben bei dem jungen Spieler den Ausschlag gegeben. Und so hoffen sie in Dortmund einerseits, dass Bellingham seine Fähigkeiten weiterentwickeln und ein echter Gewinn für den BVB werden wird. Andererseits, dass sie ihn nicht so schnell wieder verkaufen müssen. Ein Widerspruch, mit dem der Klub in Zukunft leben muss. 

 The Bearded Reedling Is The Roundest Bird We Ever Did See 
 
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  Published Date: 2020-07-26 

 Instagram | @olssonstenman_photography In the world of cutesy animal names there is often some confusion over categorization. For example, when is a doggo also a pupper — and does that disqualify them from being a pupperino? When it comes to the avian world, the main question is thus: "When does a birb become a borb?" At what stage of roundness does a bird's orb-like appearance merit a name change? (Future linguists are going to be very confused by this era...) 

 Cheeky 'Please Don't Die' Planters Are Perfect For Those Who Need Good Green Thumb Vibes 
 
 Link:

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  Published Date: 2020-07-26 

 Etsy | PixieCutsBoutique Raise your hand if you can't stop buying plants, but you also can't seem to stop accidentally killing them either? I'm right there with ya. Don't even bring a succulent or any tropical plant close to me! I'm basically Timmy Turner's mom from The Fairly OddParents. Just because our green thumbs are basically nonexistent doesn't mean we're going to give into the fake plant world anytime soon, and these plant pots will hopefully bring us good green thumb karma. 

 
 
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